Schulsportsymposion 2019: "Diagnostik - und wie weiter?"
Am 19.11.2019 fand unter Leitung des Arbeitgebietes Sportdidaktik (Prof. Dr. Judith Frohn) das 16. Wuppertaler Schulsportsymposion statt. Das diesjährige Thema "Diagnostik - und wie weiter?" behandelte die Frage, wie Ergebnisse diagnostischer Verfahren in die Unterrichtspraxis des Faches Sport eingebunden werden können. Den Hauptvortrag hielt Frau Prof. Dr. Miriam Seyda von der Europa-Universität Flensburg: "Über das Diagnostizieren im und Gestalten von Sportunterricht". Es folgten Workshops unter der Leitung von Dr. Petra Cwierdzinski und Günter Pütz, in denen das Thema des Symposions vertieft und Anregungen für die Unterrichtspraxis im Sport gegeben wurden.
Vortrag: "Über das Diagnostizieren im und Gestalten von Sportunterricht" - Prof. Dr. Miriam Seyda
Der Umgang mit Vielfalt und die damit verbundene individuelle Förderung gehört zu den zentralen Aufgaben zeitgemäßer pädagogischer Arbeit. Voraussetzung für eine nachhaltige individuelle Förderung ist "die Kenntnis der individuellen Lernausgangslage" (MSW NRW, 2008, S.12). Von Sportlehrkräften wird erwartet, dass sie in der Lage sind, z.B. den aktuellen Leistungsstand ihrer Schüler*innen einzuschätzen. Die Fähigkeit, die hierfür vonnöten ist, wird auch als diagnostische Kompetenz (DK) bezeichnet. Sie bezieht sich darauf, "Schülerinnen und Schüler sowie lern- und leistungsrelevante Sachverhalte zutreffend zu beurteilen" (Schrader, 2009, S.237). Damit bildet die DK eine wesentliche Voraussetzung für das Unterrichtsvorgehen, da pädagogische Entscheidungen und Handlungen, wie bspw. die Aufgabenwahl, die Rückmeldung an Lernende oder die Bewertungen, auch vor dem Hintergrund der "Diagnose" der Lern- und Leistungsvoraussetzungen getroffen werden (Artelt & Gräsel, 2009). Der Vortrag gibt einen Überblick über die theoretisch vermuteten und empirisch ermittelten Zusammenhänge zwischen Diagnostizieren und Gestalten von Sportunterricht.
Die Unterlagen zum Vortrag als PDF
Workshop "Bewegen beobachten - Unterrichtssituationen nutzen" - Dr. Petra Cwierdzinski
Bewegungsbeobachtungen gehören zum Alltagsgeschäft von Sportlehrkräften, sie finden jedoch nicht immer bewusst und systematisch statt, dass sie zur weiteren Unterrichtsplanung genutzt werden können. In diesem Workshop soll es daher darum gehen, alltägliche Unterrichtssituationen im Sport zu finden, in denen Schüler*innen gezielt beobachtet werden können. Im Weiteren wird überlegt, wie diese Beobachtungsergebnisse in die Planung von Unterricht einbezogen und ggf. individuelle Fördermaßnahmen für die einzelnen Schüler*innen entwickelt werden können.
Förderdiagnostik im Schulsport - Günter Pütz
Förderdiagnostik verfolgt die Intention, Beobachtung, Beurteilung und Förderung in einen Zusammenhang zu stellen. In diesem Workshop werden beispielhaft Situationen aufgebaut, mit deren Hilfe spezifische motorische "Basiskompetenzen" sowie perzeptive Aufgaben überprüft werden können.